Kantoren Mater Dolorosa

Seit 2015 übernehmen Kantoren (Sänger) in der Gemeinde Mater Dolorosa, in der Regel im Hochamt am Sonntag um 11.00 Uhr, aber auch an Festtagen, die Aufgabe, entsprechend den liturgischen Vorschriften den Antwortpsalm und das Halleluja zu singen. Die Kantorengruppe ist offen für neue Sängerinnen und Sänger. Eine musikalische Schulung Interessierter ist möglich. Feste terminliche Verpflichtungen gibt es nicht.


Die bis zu 3000 Jahre alten 150 Psalmen des Alten Testamentes gehören zu den bedeutendsten Büchern der Heiligen Schrift und der gesamten Weltliteratur und vermutlich zu den weltweit am häufigsten von Juden und Christen gleichermaßen genutzten Gebeten. In den Psalmen, die im Kern auf König David zurückgehen sollen (1000 vor. Chr.) tritt Gott, der Herr in einen einzigartigen Dialogprozess mit seinem auserwählten Volk. Ein farbiges Glasfenster im Chorraum unserer Kirche zeigt übrigens König David bei Psalmengesang und Harfenspiel


Deswegen haben die Psalmen von jeher einen festen Platz in der Liturgie, nicht nur im Stundengebet der Ordensleute, für die Weltpriester zum Brevier abgekürzt, sondern auch in jeder Heiligen Messe, vor allem als Antwortpsalm zwischen der ersten und zweiten Lesung und als Ruf vor dem Evangelium. Der Antwortpsalm, traditionell Graduale, volkstümlich auch Zwischengesang genannt, ist entsprechend der Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch von großer pastoraler und liturgischer Bedeutung und „ein wesentliches Element des Wortgottesdienstes“. Er soll „am Ambo oder an einem anderen geeigneten Platz“ gesungen werden, am besten so, dass der Psalmist (Kantor) zunächst den Kehrvers vorträgt, den die Gemeinde daraufhin wiederholt, und dann die Psalmverse, auf welche die Gemeinde immer wieder mit dem Kehrvers antwortet. Chorkleidung wird dringend empfohlen, wie übrigens für alle Dienste, die in besonderer Weise am Altar an der Liturgie mitwirken.


Nach der zweiten Lesung und vor dem Evangelium folgt außerhalb der Fastenzeit der Halleluja-Ruf, in der Fastenzeit ein anderer. In diesem Ruf begrüßt die Gemeinschaft der Gläubigen die Frohe Botschaft, das Evangelium ihres Herrn Jesus Christus und zwar singend und stehend.


An Stelle der Psalmen können durchaus auch mal  passende Kirchenlieder gesungen werden, zumal manche  Text und Inhalt der Psalmen aufnehmen, beispielsweise Psalm 91 „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“ (GL 423). Aber von der katholischen Kirche primär gewünscht ist zwischen den Lesungen  der Antwortpsalm, und wer in der Welt viel herumkommt und dort auch Gottesdienste besucht, wird ihm auf allen Erdteilen und in allen Sprachen auch vorzugsweise begegnen. Ansgar. Voesing@t-online.de